zum IMPRESSUM
Merkblatt 23:
Leergrab © GNU
Sein und Werden
Sohn und Sonne
Wenn wir einen Grundgedanken (Mbl.15) wiederaufnehmen:
Aus seiendem Nichts ballt erste Regung sich zu namenlosem Punkt;
er breitet Flügel aus;
ihr Wellenschlag wird auf ihn zurückgeworfen.
Daraus entsteht der Welt beständig
schwellender Aufbruch und brechender Rückschwall.
und ihn weiter bewegen
im Makrokosmischen:
Der „namenlose Punkt” gehört dem Sein, der „Flügel-Wellenschlag” dem Werden an;¹
aufeinander bezogen, somit dreifältig begründen sie beständig Dasein, dem Bewegung entspringt
in die vom Werden geförderte Zeit, dann den vom Sein gehaltenen Raum².
im Mikrokosmischen:
Die Individualität gehört dem Sein, der Mensch dem Werden an;¹
aufeinander bezogen, somit dreifältig bilden sie beständig Menschen, sich entwickelnde Wesen
im Erdengefüge von Zeit und Raum.
dann können wir in Bezug auf „Sohn und Sonne” sprechen:
Im Sein webt die Liebe, im Werden das Licht -
aus Sein liebt der Sohn,
wie Sonnen leuchten aus Werden.
Sohnsein (2.Logos) ist Antwort auf Rufsein des Vaters (1.Logos),
beide im Hauch des Geistes (3.Logos) verknüpft.
Die Sonne strahlt Antwort aufs Rufen der Erde,
beide im Puls des Geschehens verknüpft.
und dabei bedenken:
Zu Regenten der Sonne sind die sieben ELOHIM (Geister der Form)³ bestimmt. Während der Hyperboräa⁴ verliessen sechs von ihnen mit der Sonne die Erde; hingegen verliess der siebente die Erde im letzten Drittel der Lemuris⁴ mit dem Mond. Von da an vermittelt der Mondschein (die sublunare Sphäre) Sonnenwerden (kosmische Einstrahlungen); im Gleichgewicht solcher Wirkungen dreht sich die Erde, auf welcher der Mensch immer wieder seinen Weg aufnimmt.
 
Anmerkungen
1 Meister Eckhart unterscheidet zwischen „Gottheit” (Sein) und „Gott” (Werden) wie Jakob BOEHME zwischen „Ungrund” und „Urgrund”. Der Mikrokosmos (Mensch) bildet die Dreifalt des Makrokosmos (Gott) ab (Gen.1,27).
2 vgl. Ephesos-Wort
3 vgl. Mbl.10 u. BERESCHITH (Gen.) 1+2,1-3
4 vgl. Mbl.7
Literatur
siehe auch Stichwort-Register
STEINER, R.: Vortrag vom 24.III.1908 in «GA 102»
STEINER, R.: «GA 122»
STEINER, R.: Vortrag vom 18.XII.1920 in «GA 202»
STEINER, R.: Vortrag vom 24.IIII.1922 in «GA 211»
BÖHME, J.: «Schriften (Auswahl)»
Meister Eckehard: «Schriften und Predigten - 1.Bd. u. 2.Bd.»
SCHOLEM, G.: «Die jüdische Mystik ...»
https://wfgw.diemorgengab.at/WfGWmbl23.htm