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Merkblatt 16:
Gegenmächte
LUZIFER (lat. ~ Lichttragendes), ὁ διάβολος (ho diábolos ~ Teufel im NT),
kann schillernd auftreten,
zwiespältig erscheinen
und den arglosen Menschen zu selbstsüchtiger Phantasterei verführen.
Luziferisch nennt die Geisteswissenschaft alle jene Wesen,
die zwar im Mondenzustand¹ ihre Mensch-Stufe² durchgemacht hatten,
somit im Erdenzustand Engelrang bekleiden,
die jedoch nun der weiteren Entwicklung entgegenblenden,
indem sie trachten, das Physische aufzulösen,
um das Geistig-Seelische in einer geistigen Enklave³ zurückzuhalten.
Dies geschieht durch alle Vorgänge, die das ICh-Wirken im Seelenleib² brechen,
sodass Entzündung (verkehrtes Lichtwalten) entsteht.
Am Menschen drückt sich dieses Geschehen etwa
durch Missgunst und Menschenhass aus.
Luziferisierte Wesen sind solche, die dazu übergegangen sind,
unterschiedlich stark im Sinne Luzifers zu wirken.
Sie können verschiedenen hierarchischen Rangstufen angehören.
AHRIMAN (pers. ~ arger Geist⁴), ὁ σατανᾶς (ho satanãs ~ Satan im NT),
kann verdunkelnd auftreten,
beklemmend⁵ erscheinen
und den nüchternen Menschen in dürrer Täuschung verfangen.
Ahrimanisch nennt die Geisteswissenschaft alle jene Wesen,
die zwar im Sonnenzustand¹ ihre Mensch-Stufe² durchgemacht hatten,
somit im Erdenzustand Erzengelrang bekleiden,
die jedoch nun der weiteren Entwicklung entgegenfinstern,
indem sie trachten, das Geistig-Seelische zu bannen,
um das Physische in eine materielle Enklave hineinzutreiben.
Dies geschieht durch alle Vorgänge, die das ICh-Wirken im Lebensleib² hindern,
sodass Verhärtung (verkehrtes Kraftwalten) entsteht.
Am Menschen drückt sich dieses Geschehen etwa
durch Lüge und Menschenverachtung aus.
Ahrimanisierte Wesen sind solche, die dazu übergegangen sind,
unterschiedlich stark im Sinn Ahrimans zu wirken.
Sie können verschiedenen hierarchischen Rangstufen angehören.
Dreifach steht das ICh zwischen diesen: oben-unten, vorne-hinten, links-rechts.⁶
Obwohl sie einander gegenspielen, wirken diese dämonischen Mächte zusammen.⁷
Dies versetzt das wache ICh in die Lage, frei gleichzugewichten.⁸
„Die Erkenntnis getrennt von der Moralität steht unter der Herrschaft Ahrimans,
die Moralität angestrebt außerhalb der Erkenntnis steht unter der Herrschaft Luzifers.”⁹
Die ASURAS (sanskr. ~ „Titane”⁴),
können entgeisternd auftreten,
verschattend erscheinen
und den ichschwachen Menschen zersetzen.
Asurisch nennt die Geisteswissenschaft alle jene Wesen,
die zwar im Saturnzustand¹ ihre Mensch-Stufe² durchgemacht hatten,
somit im Erdenzustand Archairang bekleiden,
die jedoch nun der weiteren Erdenentwicklung entgegenstauen,
indem sie danach streben, Stücke aus dem Geistigen (ICh) herauszubrechen,
um diese in eine gegengeistige Enklave einzusaugen.
Dies geschieht durch alle Vorgänge, die das ICh-Wirken im physischen Leib² aushöhlen,
sodass Leere (verkehrtes Stoffwalten) entsteht.
Am Menschen drückt sich dieses Geschehen etwa
durch Angst und Menschenvernichtung aus.
Asurifizierte Wesen sind solche, die dazu übergegangen sind,
unterschiedlich stark im Sinn der Asuras zu wirken.
Sie können verschiedenen hierarchischen Rangstufen angehören.
Anmerkungen
1 vgl. Mbl.6
2 vgl. Mbl.5 und Mbl.11
3 wörtl. „Einschlüsselung”, was als Vereinseitigung der entsprechenden Sphäre (zB. Achte Sphäre) verstanden werden kann (Vereinseitigung, Aus-dem-Gleichgewicht-Bringen, ist stets gegen die kosmische Entwicklung gerichtet; vgl. R.STEINER zu Stern, Kreuz und Gral oder im Vortrag vom 9.X.1918) - M.BUBER nennt „die bei sich bleibende Liebe” Luzifer («Zwiesprache»; S.46). G.RÖSCHERT führt allgemein aus: „Der Gegensatz von göttlicher Einheit und geschöpflicher Vielheit wird manifest und verstärkt sich als Dynamik des Weltfortganges. Wiederholtes Zurückbleiben und gescheitertes Aufholen ergeben schließlich das Tableau für das Auftreten des Bösen.” («Metaphysik der Weltentwicklung»; S.139).
4 vgl. Mbl-B.25 und Ahriman (lex.)
5 vgl. Mbl-B.22
6 vgl. Mbl.5: Anm.1 und Doppelgänger-Problematik
7„Ahriman ist die karmische Erfüllung des Luzifer.”, beschrieb es Rudolf Steiner am 28.V.1910 in «GA 120» (siehe auch Mbl-B.1d und Mbl-B.29). „Dämonisch” leitet sich von ὁ/ἡ δαίμων (ho/he daímon) ab, was ursprünglich „Geist der Abgeschiedenen” oder auch „Schicksalsbeeinflusser” bedeutete.
8 zB. beim Umgang mit dem Internet (vgl. Mbl-B.20) oder wie D.Hammarskjöld sagt - vgl. auch Mbl.9
9 M.Scaligero in «Vom Yoga zum Rosenkreuz»; S.65
Literatur
siehe auch Stichwort-Register
STEINER, R.: „Luziferisches und Ahrimanisches ...” in «GA 35»
STEINER, R.: «Die Geheimwissenschaft im Umriß»
STEINER, R.: Vortrag vom 22.III.1909 in «GA 107»
STEINER, R.: Vortrag vom 28.VI.1909 in «GA 112»
F.BERGER: «Ahriman»
FUCKE, E.: «Im Spannungsfeld des Bösen»
Hildegard v.B.: «Scivias»
SCHROEDER, H.-W.: «Der Mensch und das Böse»
https://wfgw.diemorgengab.at/WfGWmbl16.htm