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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zur
EPILEPSIE
1 Sie sehen, man schildert nach der einen Seite genau aus dem Innern heraus den Zustand des Epileptikers. Die Epilepsie ist so, und ist insbesondere im kindlichen Alter so, wie ich es geschildert habe. Sodass also gesagt werden muß: Was liegt bei einem Epileptiker eigentlich vor? - Bei einem Epileptiker liegt das vor, dass er mit seiner Ich-Organisation und seinem astralischen Leib zwar in den physischen und Ätherleib untertauchen kann, dass er aber auf der andern Seite nicht herauskommt in die physische Welt, dass er darinnen festgehalten wird. Nun denken Sie sich doch, wie ist es denn da eigentlich, wenn nun da der astralische Leib hineingeht, sagen wir in die Lunge, da drinnen festgehalten wird, da nicht wieder heraus kann? So wird er ja an der Oberfläche der Lunge gepreßt. Der astralische Leib und die Ich-Organisation werden da gepreßt, stauen sich da. Sehen Sie, deshalb entsteht in einem solchen Falle unter der Oberfläche der Organe eine Stauung der Ich-Organisation und des astralischen Leibes. Das tritt in der Außenwelt als Krampf auf. Das sind Krämpfe. Jedesmal, wenn Krampf auftritt, findet eine innere Stauung an der Oberfläche irgendeines Organs statt. Diese Stauungen sind ja vorzugsweise in den Gehirnpartien vorhanden - und wir wissen ja, wie sich die Gehirnpartien zu den andern verhalten -, können aber durchaus darin bestehen, dass sich in Leber oder Lunge etwas staut und die Gehirnstauung nur eine Projektion, ein schwächeres Abbild ist. Jedesmal, wenn ein Krampf vorliegt, bemerkt man diese Stauung der Ich-Organisation und des astralischen Leibes innerhalb eines Organs. Und dann ist man erst auf der wahren Ursache der epileptischen Krämpfe, für die man sonst nichts hat als die äußere Deskriptive. Man kann nicht diesen Zustand wirklich kennenlernen, wenn man nicht in der Lage ist, von physischem und Ätherleib aufzurücken zu Ich und astralischem Leib. Sonst hat man keinen Inhalt, wenn man von Krämpfen spricht, wenn man nicht weiß, dass da an der Oberfläche Astralleib und Ich-Organisation furchtbar zusammengeschoppt sind. Sie können nicht heraus, drängen dann nach außen und werden zurückgehalten.
2 Wenn Sie nun dasjenige nehmen, was wir da auseinandergesetzt haben, dann werden Sie sich von selbst sagen: Was tue ich nun, wenn im kindlichen Lebensalter die Symptome der Epilepsie vorliegen, Bewußtseinsausfälle mit Krämpfen verknüpft oder ihre Ersatzerscheinungen, von denen wir noch sprechen werden? Was kann man tun im einzelnen Fall? - Im einzelnen Fall muß man sozusagen aus dem Instinkte heraus probieren . Man probiert zunächst, ob die Bewußtseinsstörungen sehr verwandt sind, wie es bei manchen Epileptikern durchaus der Fall ist, den Erscheinungen des gewöhnlichen Schwindels. Es treten Schwindelerscheinungen auf. Man wird sie beim Kinde bemerken in der Anlage. Man wird sich klar sein können, wenn, sagen wir, die Bewußtseinsausfälle nur kurz sind, dafür aber stark bemerkbare Schwindelerscheinungen auftreten, wo es irgendwo fehlt. Es wird hier fehlen: die Ich-Organisation und der astralische Leib kommen nicht in unmittelbare Beziehung zu den Gleichgewichtskräften. Da müssen Sie zunächst erforschen, ob bei irgendeinem Kinde das vorliegt, dass die Ich-Organisation und der astralische Leib nicht in die richtige Beziehung zu den Gleichgewichtskräften kommen. Jetzt lassen Sie es turnen oder eurythmisieren, indem Sie beim Turnen oder Euythmisieren ihm immer äußere Gegenstände geben, die bekannten Hanteln oder dergleichen, lassen es namentlich Gleichgewichtsübungen machen, [...]
3 Nun, nicht wahr, bis hierher geht es ja noch. Sie werden schon etwas erreichen bei manchen Epileptikern, bei denen Sie etwa sehen, dass sie namentlich ein gestörtes Zirkulationssystem haben, dass der Säfteumlauf eigentlich die Erscheinungen bewirkt. Wenn Sie also wahrnehmen, dass mit den epileptischen Anfällen, wenn sie als Krämpfe oder auch noch als Schwindelanfälle auftreten, da besondere Übelkeitsempfindungen verbunden sind, dann hat man es zu tun mit dem Nichteinfügen-Können ins Wasserelement. Dann wird man gut tun, wenn man dem Kinde möglichst bemerkbar macht das wässrige Element, bevor es in den Organismus aufgenommen wird, wenn man versucht, dem Kinde die Speisen so vorzubereiten, dass es die Speisen stark spürt. Äußerlich könnte man etwas erreichen, wenn man es schwimmen lernen lassen könnte. Schwimmenlernen ist für Epileptiker ein sehr gutes Mittel, nur muß man verständig hinschauen auf das, um was es sich handelt.Für die eigentlichen Bewußtseinstrübungen, die auftreten, aber ohne dass der Betreffende starke Übelkeiten hat, sind dann sorgfältig regulierte Atemübungen nicht schlecht, um die Verbindung mit der Luft herzustellen. Und für den richtigen Zusammenhang mit der Wärme ist es nötig, dass man besonders epileptische Kinder daran gewöhnt, dass sie die Wärme fühlen. [...]
4 Nun damit sind wir hauptsächlich auf die Dinge eingegangen, welche gerade im kindlichen Alter die Ich-Organisation noch hineinleiten in die Elemente, in die sie hineingeleitet werden muß. Hier beginnt aber schon das Gebiet, wo unmittelbar an das Pädagogische der Arzt herantreten muß. Denn bei diesen Dingen, da können wir, wenn epileptische Erscheinungen da sind, eben nur auf dem Wege des Heilmittels der Sache beikommen, und wir müssen auch nicht zurückschrecken, auf dem Wege des Heilmittels der Sache beizukommen. Sobald die epileptischen Erscheinungen verknüpft sind, namentlich mit demjenigen, mit dem sie verknüpft werden, wenn der astralische Leib in der Hauptsache dabei engagiert ist, wenn also die oberen, die ätherischen Elemente aufhalten das Durchdringen des astralischen Leibes in die Außenwelt, dann müssen wir ja auf diese Elemente im Menschen drinnen selber wirken. Und da handelt es sich darum, dass wir wirklich den Weg finden, aber vor allen Dingen zuerst erkennen, ob der astralische Leib engagiert ist oder nicht.
5 Und wie erkennen wir, ob der astralische Leib engagiert ist? Nun, wer viel epileptische oder epileptoid veranlagte Kinder beobachtet hat, wird zwei voneinander sehr verschiedene Zustände bemerken. Das eine sind diejenigen Zustände, wo, ich möchte sagen, gegenüber einer moralischen Beurteilung das Kind nicht herausfordernd ist, weil das Kind sich in das, was man jedem Kinde in moralischer Beziehung beibringen will, hineinfügt. (...) Wenn man es aber zu tun hat mit solchen Kindern, die unzugänglich werden für das Moralische, die also zum Beispiel leicht gewalttätig werden in ihren Anfällen - denn die epileptischen Anfälle können sich dadurch maskieren, dass zum Beispiel Gewalttätigkeiten beim Kinde auftreten, an die oftmals keine Erinnerung vorhanden ist -, wenn dies eintritt, dass also moralisch erscheinende Defekte auftreten, dann handelt es sich darum, dass man im kindlichen Alter noch mit wirklichen Heilmitteln eingreift, [...]
Dornach, 27.Jun.1924 ♀ (aus «GA 317»; S.50ff)
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit131700050.htm