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Zitatensammlung
Teil 1
Zitate von Rudolf STEINER zur
KOPF-HERKUNFT
1 Erinnern wir uns nun an diese Grundwahrheit, die wir in diesen Tagen im einzelnen etwas weiter ausgeführt haben, daß der Mensch im wesentlichen eine Doppelnatur genannt werden kann, und daß schon sein Äußeres zeigt, daß er eine Doppelnatur ist, indem der Kopf, das Haupt des Menschen, man möchte sagen, von einem ganz anderen Gesichtspunkte aus gebaut ist als der übrige Organismus. Wenn wir das Haupt eines Menschen betrachten, wie er es heute hat, so ist es im wesentlichen das Ergebnis dessen, was aus dem Leibe der vorhergehenden Inkarnation geworden ist. Und aus unserem jetzigen Leibe, mit Ausschluß des Hauptes, wird, wenn wir durchgegangen sein werden durch den Zeitraum zwischen Tod und neuer Geburt, unser Haupt der nächsten Inkarnation.
Dornach, 7.Aug.1916 ☽ (aus «GA 170»; S.94)
2a Betrachten wir dieses Bild im Zusammenhang mit dem Menschen. Wenn wir beim Menschen, statt jetzt den Jahreskreislauf der Pflanze ins Auge zu fassen, ins Auge fassen jenen Kreislauf, der von einem Lebenslauf durch die geistige Welt bis zum nächsten Lebenslauf hinübergeht, dann haben wir etwas Ähnliches, etwas ganz merkwürdig Ähnliches. Wir schauen, sagen wir, bei jedem von Ihnen auf den Gliedmaßenorganismus in der vorigen Inkarnation und schauen jetzt auf Ihren Kopf in dieser Inkarnation. Der entsteht durch eine Metamorphose, indem nur unterbrochen ist die sichtbare Verwandlung durch alles das, was geschieht zwischen Tod und neuer Geburt. Dieser Kopf entsteht so, wie hier im Laufe des Wachstums entsteht der neue Same aus dem alten. Aber das ganze übrige Pflanzenleben liegt dazwischen. So daß Sie sich sagen können: Im Menschen liegt seiner Formbildung nach so etwas vor, wie wenn die Wurzel von ihm in der vorigen Inkarnation dagewesen wäre, und aus dieser Wurzel ist aufgesprossen der Kopf dieser Inkarnation. Dieser Kopf, der stellt also damit etwas Ähnliches dar wie der Same hier. Nur ist beim Menschen alles, ich möchte sagen, auf einem anderen Niveau gelegen. Es liegt in einer höheren Region. Es ist auch komplizierter.
2b Nun fassen Sie aber, um die Vorstellung fertig zu bekommen, die ganze Metamorphose der Pflanzen ins Auge. Wenn Sie bei der Winde sich das ansehen, so werden Sie aus dem spiralig gewundenen Stengel oder eigentlich schraubenförmig gewundenen Stengel sehen, daß die Kräfte, die da wirken von außen, nicht bloß gerade hinaufwirken, sondern daß sie in der Tat die Pflanze spiralig fortschreiten lassen. Die Pflanze hat eine Spiraltendenz. Nur wenn wieder der neue Same sich bildet, da widerstrebt dieser Same der Spiraltendenz, da zieht sich alles zusammen in ein Körnchen. Da entzieht sich der Same dem Einflüsse des Weltenalls. Beim Menschen ist das so, daß vor allen Dingen der Gliedmaßenmensch dem Einflüsse der Erde unterliegt. Beim rhythmischen Menschen ist das etwas anders, darauf werden wir noch zu sprechen kommen. Aber der Kopf ist etwas, was sich entzieht dem Erdeneinflusse, was diesen nicht mitmacht. Geradeso wie der Same hier nicht mitmacht die außerirdischen Einflüsse, so macht der Kopf nicht mit die Erdeneinflüsse. Der Kopf entzieht sich vollständig den Erdeneinflüssen. Nur dadurch ist es möglich, daß wir Menschen abstrahieren, daß wir Menschen in abstrakten Gedanken denken. Würde unser Kopf sich nicht entziehen können den Erdeneinflüssen, so könnte er nicht abstrakt denken. Er kann nur dadurch abstrakt denken, daß er sich dem Erdeneinflusse entzieht. Das drückt sich übrigens schon aus in der menschlichen Gestalt. Denken Sie doch nur einmal, daß Ihr Kopf ja wirklich der umgewandelte Gliedmaßenmensch ist. Aber dieser Gliedmaßenmensch - hier auf der Erde geht er, er wandelt auf der Erde. Der Kopf macht nicht mit. Der Kopf verhält sich ungefähr, trotzdem er auch nur ein Mensch ist, wenn auch ein Mensch späterer Metamorphose, der Kopf verhält sich so, wie wenn Sie sich bequem hineinsetzen ins Auto oder in den Eisenbahnzug, sich nicht regen und doch vorwärtskommen. Gerade in dieselbe Lage versetzt sich Ihr Kopf gegenüber dem übrigen Organismus. Der übrige Organismus, der schreitet vorwärts; der Kopf, der ist wie in einer Kutsche, der ruht und macht die Bewegungen nicht mit. Der entzieht sich also in anschaulicher Weise dem Erdeneinflusse. Das ist der Mensch, der sich vom anderen Menschen befördern läßt.
Dornach, 10.Apr.1920 ♄ (aus «GA 201»; S.30ff)
3a [...] Was nicht Kopf im vorhergehenden Erdenleben war, das formt sich in seinen Kräfteverhältnissen um, wird Kopf, wird Haupt in dem nachfolgenden Erdenleben. Daß es dann mit physischer Erdenmaterie ausgefüllt wird, ist selbstverständlich. Das habe ich schon oftmals erklärt, daß man natürlich nicht den blödsinnigen Einwand machen darf, der physische Leib ist ganz zugrunde gegangen, wie kann daraus ein Kopf werden. [...] Aber es handelt sich nicht um die physische Ausfüllung, sondern um den Kräftezusammenhang, der durch die geistige Welt hindurchgeht.
3b Der Kräftezusammenhang, der heute in unserem ganzen physischen Organismus, Beinorganismus und so weiter ist, ob die Kräfte vertikal oder horizontal sind, zusammenhalten oder auseinanderstreben, rundet sich, wird Kräftezusammenhang für unser Haupt im nächsten Erdenleben. Da aber arbeiten alle höheren Hierarchien mit, wenn diese Umwandelung, die Metamorphose von Beinen, Füßen und so weiter in das Haupt des Menschen geschieht. Da arbeiten die ganzen Himmelsgeister mit. Kein Wunder, daß zunächst das Haupt diejenige Form trägt, durch die es als das Abbild des weiten Raumes erscheint, der sich rund über uns wölbt, daß dann das Nächste erscheint als das Abbild der um die Erde herumkreisenden Atmosphäre und atmosphärischen Kräfte. Man möchte sagen, im oberen Teil des Hauptes hat man das getreue Abbild des Himmels, im mittleren Teil des Hauptes hat man schon die Anpassung des Hauptes an die Brust, an dasjenige, was an all das angepaßt ist, was die Erde umkreist. In unserer Brust brauchen wir die die Erde umkreisende Luft, brauchen wir das die Erde umwebende Licht und so weiter. Wie aber unser ganzer Organismus in keinem Formzusammenhang steht - nur in einem Stoffzusammenhang - mit der oberen Wölbung des Hauptes, so steht unsere Brust nun schon in einer Beziehung zur Nasenbildung, zu alledem, was der mittlere Teil des Hauptes ist.
3c Und kommen wir zum Mund herunter, so steht der Mund bereits zum dritten Gliede in der menschlichen Dreigliederung in Beziehung, zu dem Verdauungs-, zu dem Ernährungs-, zu dem Bewegungsorganismus. Wir sehen, wie sich dasjenige, was durch die Himmel durchgegangen ist, um auf der Erde aus der früheren hauptlosen Leibesbildung Haupt zu werden, in seiner majestätischen Wölbung oben noch an die Himmel anpaßt, wie es sich aber schon im mittleren Teil an dasjenige anpaßt, was der Mensch ist durch den Erdenumkreis, und wie es an das angepaßt ist, was der Mensch durchaus als Erdenmensch ist durch Schwerkraft, durch die irdischen Stoffe, in der Mundbildung.
Dornach, 1.Jun.1923 ♀ (aus «GA 276»; S.38f)
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit117000094.htm