zum IMPRESSUM
Zitatensammlung
Teil 2
Zitat von Hans JONAS zur
PSEUDOMORPHOSE
Das von Spengler als »Pseudomorphose« bezeichnete Phänomen, [...] Wenn in einer geologischen Schicht Hohlräume, die von aufgelösten Kristallen hinterlassen werden, von einer andersartigen kristallinen Substanz gefüllt werden, so wird diese von der Hohlform gezwungen, eine Kristallform anzunehmen, die nicht ihre eigene ist, so daß sie ohne chemische Analyse leicht für einen Kristall der ursprünglichen Art gehalten werden kann. Eine solche Formation bezeichnet die Mineralogie als »Pseudomorphose«. Mit der ihm eigenen Intuition erkannte Spengler, obwohl er auf diesem geschichtlichen Gebiet ein Laie war, in der Epoche, mit der wir es zu tun haben [dem Späthellenismus], eine ähnliche Situation und vertrat die Ansicht, die Erkenntnis dieses Sachverhalts müsse das Verständnis aller Äußerungen der Epoche leiten. Seiner Theorie nach entspricht in diesem Vergleich das sich auflösende griechische Denken dem älteren Kristall, das östliche Denken dagegen der neuen Substanz, die in seine Hohlform gezwungen wurde. [...]
aus «Gnosis»; S.62
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit026900062.htm