zum IMPRESSUM
Zitatensammlung
Teil 2
Zitat von Emil BOCK zu
HEBRÄISCH, GRIECHISCH und LATEINISCH
1 Immer wieder, wenn ich in südlichen Ländern reisen konnte, kam mir der Vergleich: die alten Sprachen Hebräisch, Griechisch und Lateinisch stehen unter den Sprachen ähnlich, wie die biblischen Pflanzen Feigenbaum, Ölbaum und Weinstock im allgemeinen Pflanzenreich darinstehen. Etwas ganz Besonderes umgibt diese drei Pflanzengebilde. Gesetzmäßigkeiten uralter Zeiten scheinen in ihrem Wachstum und in ihrer Gestalt nachzuklingen, so daß sie uns wie geheimnisumwobene Überbleibsel einer längst versunkenen Welt anmuten.
2 In dem Hebräischen der heiligen Schriften des Alten Testamentes schwingt noch etwas von der Urgeistigkeit Asiens mit. Die magischen Kraftkreise, von denen die einzelnen Worte umgeben sind, sind noch nahe verwandt mit dem Götter-getragenen Kultus- und Weisheitsleben des alten Chaldäa, das ein wichtiger Bestandteil der babylonischen Kultur war. Ein Hauch von den Mysterien der nächtlichen Dunkelheit webt durch das Hebräische, damit verbunden aber auch ein Schimmer von den Monden-Mysterien Babyloniens und den Sternenahnungen Chaldäas. Das Griechische ist die Göttersprache des frühen europäischen Lebens. In ihm steigt der Tag mit seinem Farbenglanz über den Horizont. Die von dem warmen hellen Schein der Morgenröte durchflutete Atmosphäre mit ihren schwebenden ziehenden Wolken ist der Klangraum, aus dem die griechische Sprache geboren zu sein scheint. Das Lateinische ist gegenüber dem Griechischen erdhafter. Es steigt zu der Ebene der irdischen Willenstaten herab und gibt damit auch die Leichtigkeit und den Farbenreiz preis, die das Griechische durch sein In-den-Lüften-Schweben noch besaß. So strömt wie aus den Erdentiefen in die lateinische Sprache wiederum ein Schatten ein. Die ihr eigene Willensmagie hat im Laufe der Geschichte die Möglichkeit dafür geboten, daß zwischen Rom und der dunkel-verhangenen Götterwelt Ägyptens ein später Bund geschlossen wurde, durch den die übermenschliche Macht der Sprache in das Machtstreben der Cäsaren verkehrt werden konnte. Was die drei alten Sprachen verbindet, ist die noch ungebrochene Durchlässigkeit für die Götterkräfte und damit die substantiell aufrechterhaltene Verwandtschaft mit der geistigen Ursprache, der hinter allen irdischen Sprachen kraftenden Sprache der hierarchischen Wesenheiten, die alles Erdendasein schöpferisch tragen und erhalten.
aus «Das Neue Testament»; S.680ff
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit001020680.htm