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Zitatensammlung
Teil 2
Zitat von Hermann POPPELBAUM zur
BILDANSCHAUUNG
1 Das wichtigste für die geistgemässe Bildanschauung ist die Überwindung abstrakt-intellektueller Schlüsse aus der Beobachtung, die nicht vollständig durchgeführt ist. Die landläufigen darwinistischen Spekulationen sind zwar scharfsinnig, aber ganz unbiologisch gedacht. Man muss es sich abgewöhnen, ausgedachte Kausalitätslinien in das Naturbild hineinzusehen⁸⁹. Im Bilderformen aber gilt es umgekehrt, sich vor unverbindlichen Symbolismen zu hüten. Zwischen zwei für jedes Geistesstreben typischen Abirrungen (von Rudolf Steiner als ahrimanisch beziehungsweise luziferisch bezeichnet und beschrieben) muss der Strebende seinen Weg finden. Immer neues Nachprüfen der Begriffe an der erweiterten Beobachtung kann allein hier vorwärts helfen.
2 Eine Beschreibung des Gefundenen muss immer auf die in der Sprache veranlagte gestenhaft hinweisende Kraft zurückgreifen. Dadurch entsteht eine weitere Schwierigkeit, denn die Schilderung bekommt etwas Indirektes, Uneigentliches, Hindeutendes, in das der Leser und Hörer sich erst einleben muss, weil sie ihm zunächst als Vagheit erscheinen mag. Jedoch ist das «Als Ob»-Element unvermeidlich, ja man kann es geradezu als wesentlich für die Sphäre der Tier-Wesensbilder bezeichnen. Schon in der Pflanzenschilderung kann es auftreten.
S.219
89 Siehe den Aufsatz des Verfassers «Falsche Linien im Naturbild», in Das Goetheanum 1948, 27. Jg., Nr. 51, Seite 405.
S.229
aus «Tier-Wesenskunde»
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit000160219.htm