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Zitatensammlung
Teil 3: Lexikon
Waruna
Waruna (Varuna), aus dem vorvedischen Dschaus, gilt als samradscha (~ Weltenkönig; «Rigveda» VII,82,2) und Schöpfer der drei Welten (Himmel, Erde, Luftraum). Möglicherweise leitet sich der Name von waras (~ Weite, Raum) ab, dann entspräche er dem griechischen Úranos (~ Himmel). Waruna bewahrt die kosmische und die sittliche Weltordnung (rita), doch ist er auch eng mit dem gewollten Wandel (maja ~ Veränderung der Veränderung, später Grosses Nichtsein) verbunden. Er bindet Übeltäter mit seinen Schlingen, kann die Sünde jedoch auch wie eine Schlinge lösen. In der spätvedischen Theologie wird Waruna der Nacht, Mitra dem Tag zugeordnet. In der späteren Mythologie ist Waruna Gott der Wasser (des Meeres) und Hüter des Westens; sein Beiname dazu lautet Nagaradscha, also „König der Schlangen” (die im Meer wohnen). Als solcher reitet er auf einem Seeungeheuer (makara) oder Delphin. Geheiligt ist ihm die Bananenstaude. Im dravidischen Südindien findet sich die Namensform Warunan (~ der Farbige). Er wird gelegentlich auch mit Pradschapati gleichgesetzt.
nach «Lexikon der Götter und Dämonen»
und «Geschichte der religiösen Ideen Bd.1»; S.187ff
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWlex004130431c.htm