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Zitatensammlung
Teil 3: Lexikon
Adam Qadmon
Adam Qadmon אדם קדמן (auch Adam Kadmon) ist die qabbalistische Bezeichnung des προτανϑρώπος (protanthrópos), des Vor- oder Urmenschen. Im Fluten göttlicher Essenz erstanden, war er eine erste Konfiguration des πλήρωμα (pléroma ~ Fülle) göttlichen Lichts, das aus dem En-Soph in den Urraum des Zimzum einstrahlte. Somit gilt er als erste und erhabenste Form, unter welcher sich die Gottheit zu manifestieren beginnt. Aus seinen Augen und Ohren, aus seiner Nase und seinem Mund entsprangen die Lichtbahnen der zehn Sephiroth (~ Schöpfungssphären).
Bildlich liegt er in der (blutroten) Hauptachse der Sephiroth, womit der Urmensch ein Symbol des Universums ist. Er gilt als androgyn (vgl. Gen.1,27) und hängt in der älteren jüdischen Mystik aufs engste mit der Gottheit zusammen. Das «Buch Bahir» kennt „sieben heilige Formen Gottes”, die den Gliedern des Menschen entsprechen. Später kam man auf die tierkreisbezogene Zwölfgliedrigkeit. Dadurch offenbarte der Urmensch die mystische Struktur der Gottheit (vgl. Ôhrmizd).
nach «Lexikon der Götter und Dämonen»
und «Die jüdische Mystik»; S.291
Nach dieser zweiten Schöpfung zeigen uns die Bilder der Genesis, wie der Adam-Menschheit als Stätte des weiteren Werdens ein Ort angewiesen wird, wohin die Stürme der planetarischen Entwicklung nicht dringen. Es ersteht vor uns das Bild des friede-erfüllten Paradiesesgartens. »In Eden gegen Morgen« liegt die Stätte. »Eden« ist ein sumerisches Wort und heißt »die Wüste«. Es wird uns also angedeutet, daß der Garten eine Insel des Lebens inmitten einer Welt des Ersterbens ist. Der Mensch wird Adam Kadmon (von Kedem = Osten), Träger einer Leiblichkeit, die noch den Stempel reinen Götterursprungs an sich trägt, im weiten Umkreis von einer bereits erstarrenden Stoffeswelt umgeben.
aus BOCK, E.: «Urgeschichte»; S.30
Adam Kadmon ist der erste bzw. der obere oder himmlische Mensch - nicht zu verwechseln mit dem irdischen Menschen (Adam ha-rishon) -, er umfasst alle Sefirot. So wie man diese in dem Sefirot-Baum symbolisiert anschauen kann, so kann der Komplex der Sefirot auch im Bild des Menschen betrachtet werden. Der irdische Mensch stellt eine Entsprechung des Adam Kadmon dar, und zwar in androgyner, d.h. männlich-weiblicher Gestalt, da auch in den Sefirot diese Polarität männlich-weiblicher Ganzheit wiederholt zum Ausdruck kommt. Mit diesem menschlichen Aspekt ist derjenige des lichten Gottes und seiner Strahlung eng verknüpft, [...]
aus WEHR, G.: «Kabbala»; S.24
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWlex004130004d.htm